Walter Gutbrod

19.07. – 10.08.2019

Vom 19.07.2019  bis zum 10.08.2019 präsentierte sich die Sammlung Amann zum ersten Mal der Öffentlichkeit anhand eines spezifischen Werkkomplexes und zeigte Portraits und Gesichtsstudien von Walter Gutbrod (1908-1998). Die Ausstellung wurde gezeigt im Galerienhaus Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Galerie von Marko Schacher – Schacher Raum für Kunst.

In der Ausstellung „EinBlick - Gesichter von Walter Gutbrod aus der SammlungAmann“ sahen die Besucher in 100 Gesichter, die der Ludwigsburger Maler zwischen den 1950er Jahren und seinem Tod im Jahr 1998 gemalt hatte. Die streng chronologische Hängung der Werke zeigte, dass sich Gutbrod über die Jahre hinweg einen erkennbaren eigenen Stil erarbeitet hatte und sich nicht hinter seinen bekannteren Künstlerkollegen zu verstecken braucht. Stilistische Ausbrüche, die in der Galerie auf Einzelwänden präsentiert wurden, untermauern Gudbrods permanente Suche nach einem adäquaten künstlerischen Ausdruck.

In unzähligen Skizzen und Zeichnungen, die sich zu einem visuellen Tagebuch verdichten, hält der Künstler – egal, wo er sich gerade befindet – persönliche Stimmungen und private Begegnungen fest. Im Atelier benutzt Walter Gutbrod mehr oder weniger stark mit Terpentin verdünnte Ölfarben auf Transparentpapier, wodurch die Stimmungen der Arbeiten den Bogen von einer düsteren, bedrückenden Schwere bis hin zu einer sonnig, freundlichen Leichtigkeit aufspannen und von einer pastosen Dichte bis hin zu einer aquarellartigen Transparenz reichen.

Mögen manche Gesichter auf den ersten Blick karikaturhaft wirken, so offenbaren sie bei längerer Betrachtung den bewundernswerten Willen Gutbrods, das Wesen der Dargestellten zu erfassen und zum Ausdruck zu bringen.
Die Werke an sich, aber auch viele auf ihnen notierte Stimmungslagen, Ereignisse und auch die ausgewählte Musik, die Gutbrod beim Malen hörte, bilden eine großes, universelles Tagebuch. So gestattet die Ausstellung nicht nur einen Blick in 100 Gesichter, sondern auch einen tiefen Einblick in das Leben eines bisher unterschätzen süddeutschen Malers.

Im Projektraum der Galerie zeigte Marko Schacher ergänzend collagierte Masken und Gesichter des Stuttgarters Klaus Heuser (1940 – 2017).