Mit der Ausstellung „Annäherung an Mexiko“ stellen wir den in Ulm lebenden und arbeitenden Maler Bertram Bartl vor.
1956 in Lörrach geboren, studierte Bertram 1978 bis 81 Kunsterziehung und Deutsch an der PH in Ludwigsburg und dann von 1981 bis 87 Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe bei Per Kirkeby.
Währende seiner Zeit als Lehrbeauftragter innerhalb des Studiums Generale an der Uni Ulm habe ich ihn kennengelernt. Ich belegte während meines ersten Unianlaufes als Biologe bei ihm einen Kurs im Aktzeichnen. Diese Begegnung war mitverantwortlich, dass ich nach einem kurzen Ausflug in die Biologie mein Architekturstudium an der ABK in Stuttgart begonnen habe.
Farbintensive, opulente Pflanzenwelten, archetypische Figuren, fantasievolle Tiere und Ton-Skulpturen: Bertram Bartl reiste nie nach Mexiko – so wie Picasso nie nach Afrika. Bartl generiert seine Bildwelten aus künstlerischer Fantasie und kunstgeschichtlichen Anregungen. Seine Werke sind keine direkten Kopien oder Aneignungen mexikanischer Kunst, sondern eigenständige Interpretationen. Bartl arbeitet oft mit beinahe reliefartigen Farbaufträgen und experimentiert mit Materialien, so mischt er beispielsweise Sand in die Pigmente, um eine besondere Struktur zu erreichen. Seine Arbeiten wirken rätselhaft, bewahren jedoch eine tiefe Verbindung zu den Ursprüngen der indigenen Kulturen.
Wir alle haben uns schon einmal ein Bild von einem fernen Land gemacht, in das wir gerne reisen möchten. Man denkt ja, dass aufgrund der global verfügbaren Bilder heutzutage jeder Ort ausgiebig dokumentiert ist. Vielfach handelt es sich jedoch um Überhöhungen, Vereinfachungen oder Reduktionen des real Existierenden. Das Bild, das wir uns in unserem Kopf machen, hat häufig nichts mit der vor Ort erlebten Realität zu tun. Ich musste dieses Jahr erleben, dass sich mein lange gehegter Traum nach Kuba zu reisen als eine große Enttäuschung herausstellte und mein Bild, das ich mir in meinem Kopf über viele Jahre zurechtgelegt hatte, mit der Situation vor Ort wenig zu tun hatte. Wir sagen nicht umsonst „Ich mache mir ein Bild von einer Sache“ - und genau das macht sich Bertram Bartl mit den in der Ausstellung gezeigten Bildern von Mexiko.
Er nimmt uns mit auf eine imaginäre Reise in ein fernes Mexiko, das uns vertraut vorkommt und das dennoch nur in seinem Kopf existiert.













